Die Ehrung Johann Schüttes ist ein Skandal

Königs Wusterhausen, 01.03.2012: Pressemitteilung Nr. 2/2012.  Die Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung von Königs Wusterhausen zum Festhalten an der Ehrung Johann Schüttes ist ein Skandal.
 
Anlässlich der Entscheidung der SVV Königs Wusterhausen vom 20. Februar 2012 an der
Ehrung Johann Schüttes durch die Beibehaltung des Straßennamens Schütte-Lanz-Straße sowie Schütte-Lanz-Gewerbepark festzuhalten, nimmt der Kreisverband Dahme-Spreewald von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wie folgt Stellung:

BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN nehmen mit Bestürzung zur Kenntnis, dass sich CDU, FDP und SPD entschlossen haben, sich an Geschichtsrelativierungen zu beteiligen. Die Entscheidung, Johann Schütte weiter zu ehren, halten wir für einen Skandal. Gegenüber den Opfern des National-sozialismus und allen Gegnern von Kriegsaufrüstung ist das nicht vermittelbar. Schütte – trotz seiner Bedeutung im Bereich des Luftschiffbaus – ist wegen seiner Orientierung auf den avio-militärischen Komplex, wegen seines dezidierten Eintreten für den NS-Staat und seiner aktiven Beteiligung bei Verbandsgleichschaltungen auf NS-Linie kein geeignetes Leitbild für eine Ehrung im öffentlichen Raum.

Des Weiteren zeigt die Entscheidung erschreckenden Mangel an Verantwortung gegenüber den Lehren aus der deutschen Geschichte: Die demokratischen Parteien tragen zur Meinungsbildung der Gesellschaft bei - es gilt Leistungen der Friedenswirtschaft, der Kultur und des Eintretens für Freiheit und Demokratie zu ehren und damit Vorbilder aufzuzeigen! Insbesondere das Verhalten der SPD-Fraktion in Königs Wusterhausen ist scheinbar von völliger Werte- und Konzeptfreiheit geprägt. Sie sollte aus ihrer eigenen leidvollen Geschichte sich für entsprechende positive Leitbildsetzungen im öffentlichen Raum einsetzen. Diese Leitbildsetzungen sollten gerade im politischen Umfeld der Stadt Königs Wusterhausen sehr bedachtsam und verantwortlich reflektiert werden und nicht den Anschein rechtspopulistischer Anbiederungen erwecken!



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